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Die Technik hinter der Uhr
Jeder kennt sie, viele tragen sie, doch nur wenige wissen wie sie funktioniert. Die Rede ist natürlich von der Uhr. Die Technik einer Uhr ist mit dem historischen Teil, wohl einer der wichtigsten und interessantesten Aspekte. Zudem ermöglicht dieses Wissen eine genauere zeitliche Einordnung und führt zu einem sicheren Umgang mit der Materie.Allerdings gibt es so viele verschiedene Arten von Uhren, dass ich nur auf drei eingehen werde. Ich möchte allerdings dringend davon abraten, ohne die nötige Erfahrung und entsprechendes Werkzeug an einer Uhr zu Arbeiten, da man diese eventuell zerstören oder sich sogar beim herausnehmen der Feder verletzen könnte!
Die Spindeltaschenuhr
Die Spindeltaschenuhr war über 250 Jahre die einzige tragbare Uhr, was natürlich zur Folge hat, dass die Uhrmacher diese Uhr in verschiedenster Art gestalteten. Ich werde hier auf die standart Spindeluhren jener Zeit eingehen, um ein Grundverständnis dieser Technik weiter zu geben. Auf dieser Zeichnug ist eine schweizer Spindeltaschenuhr zu sehen, wie sie ab der zweiten Hälfte des 18ten Jahrhunderts gebaut wurde. Figur Nummer 7 zeigt das komplette Werk. Werke dieser Art nennt man Vollplatinenwerk, da die Flächen, zwischen denen das Räderwerk liegt, geschlossen sind und alle Radzapfen erfassen. In Figur 9 sieht man unter V die einstellbare Potence und unter A die Spindel. Die einstellbare Potence ist eine reine schweizer Erfindung und wurde nur in schweizer Uhren verbaut. Mit ihr regelt man den Abstand zwischen der Spindel und den Spindellapen. Figur 9 zeigt das Federhaus A, das mit Hilfe der Kette M seine Kraft auf die Schnecke F überträgt. Zieht man diese Uhr auf, so geschieht dies über den Vierkant auf der Schnecke. Diese dreht dann über die Kette das Federhaus mit, indem die bei Figur 10 zu sehende Feder um den starren Kern gewunden wird. Damit der Kern starr bleibt, verhindert ein Gesperr seine Drehung. Damit sich die Schnecke im aufgezogenen Zustand nicht blitzartig entleert, ist auch in ihr eine Feder integriert. Die Kraft wird von der Schnecke auf das Minutenrad übertragen, welches die Kraft an das Kleinbodenrad weiter gibt. Dieses wiederum treibt das Kronrad an, das in die Spindel greift (Fig. 27). Nun kommt es zu der Hemmung, die den mehr oder weniger genauen Gang der Uhr bestimmt. Die Hemmung sorgt dafür, dass das Räderwerk nicht einfach durchläuft, sondern ordentlich „tickt“. Dafür sieht man sich am besten die Figuren 16 an. Hier Greift die Spindel R in die Lappen p. Diese sind versetzt angeordnet, damit die Spindel immer nur einen Lappen greifen kann. In diesem Moment schwingt die Unruh (Fig. 16) und der andere Lappen blockiert die Spindel. Die Unruh schwingt wieder durch die Spiralfeder P in die andere Richtung, sodass der nächste Zahn der Spindel nachrücken kann. Um eventuelle Abweichungen zu verringern, gibt es die Regulierung (Fig.11), welche meistens mit A V (Avance /Retard) oder S F (Slow /Fast)beschriftet ist. Um den Gang zu verringern oder zu erhöhen, dreht man die Regulierung, welche die Schwingweite der Unruhfeder verringert oder vergrößert.
Der Spindelzapfen z, endet in der Grundplatine und der Brücke. Dabei muss er auf dem Öl, was sich in den sogenannten Lagern* befindet, gleiten. Damit das Öl möglichst lange in den Lagern bleibt, ist über ihnen ein Deckstein oder eine Metallplatte angebracht. Ebenso wichtig ist das, was sich hinter dem Ziffernblatt abspielt. Hier vollzieht sich nämlich die Umwandlung der Minutenimpulse in Stundenimpulse. Während das Minutenrad, das Minutenrohr und den darauf befestigten Zeiger, direkt antreibt, greift ein kleines Zahnrad unter dem Stundenrad in das Wechselrad, welches aus einem großen und oben liegenden kleinen Rad besteht. Anhand der Unterschiedlichen Durchmesser konvertiert das Stunden- und Wechselrad die Minutenimpulse. Ein hohles Rohr auf dem Stundenrad gibt diese Impulse schlussendlich an den Stundenzeiger weiter.
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